Kollaborative Robotik in der Produktion der Zukunft
Wie der Mensch mit pneumatischen Leichtbau-Robotern zusammenarbeiten kann, hat Festo mit dem BionicCobot auf der Hannover Messe 2017 gezeigt. In diesem Jahr präsentieren die Ingenieure des Bionic Learning Network – neben weiteren Future Concepts – eine zukunftsweisende Arbeitsumgebung für die Kollaboration von Mensch und Maschine. Sie haben die Fähigkeiten des BionicCobot erweitert: Durch einfache Bedienbarkeit, Positionserfassung und Sprachsteuerung, in Kombination mit maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz, arbeiten Mensch und Roboter intuitiv und effizient zusammen.
Vor allem bei monotonen oder gefährlichen Tätigkeiten könnten Roboter als Assistenzsysteme eingesetzt werden und den Menschen entlasten. Die strikte Trennung zwischen den Arbeitsbereichen von Mensch und Roboter wird zunehmend aufgehoben; es entsteht ein kollaborativer Arbeitsraum. Der BionicCobot von Festo ist aufgrund seiner natürlichen Bewegungsmuster und der eingesetzten nachgiebigen Pneumatik geradezu prädestiniert für eine gefahrlose Mensch-Roboter-Kollaboration.
Künstliche Intelligenz für effiziente Zusammenarbeit
Deshalb ist der BionicCobot wichtiger Bestandteil der zukunftsweisenden Arbeitsumgebung, die Festo auf der Hannover Messe präsentiert. Der Roboter ist mit IT-Systemen aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz verbunden. Diese sind in der Lage, gesprochene Fragen des Menschen zu verstehen und zu interpretieren. So kann der Werker intuitiv mit dem Roboter zusammenarbeiten. Das lernende System kann auch Bilder der angeschlossenen Kamerasysteme sowie Positionsdaten und andere Informationen der übrigen Geräte aus der Arbeitsumgebung verarbeiten und verknüpfen. Es entsteht eine sogenannte semantische Karte, die durch maschinelles Lernen ununterbrochen wächst. Anschließend verteilt das System die Aufgaben sinnvoll auf den Roboter und die anderen Tools, um den Mensch optimal bei seiner Arbeit zu unterstützen.
BionicCobot – pneumatischer Leichtbauroboter mit menschlichen Bewegungsabläufen
In seinen Bewegungsmustern ist der BionicCobot dem menschlichen Arm nachempfunden, von der Schulter über Oberarm, Ellbogen, Elle und Speiche bis zur Hand. Er macht sich dabei den natürlichen Wirkmechanismus von Bizeps- und Trizepsmuskel zunutze, also das effiziente Zusammenspiel von Beuger und Strecker, und das in allen seinen Gelenken. Dadurch kann er wie sein biologisches Vorbild sehr feinfühlige Bewegungen ausführen.
Die Bewegungen des BionicCobot können je nach Bedarf kraftvoll und dynamisch, aber auch sensibel und nachgiebig geregelt werden, sodass das System selbst im Falle einer Kollision den Menschen nicht gefährdet. Ermöglicht wird dies durch die pneumatische Automatisierungsplattform „Festo Motion Terminal“, die hochpräzise Mechanik, Sensorik sowie komplexe Steuerungs- und Messtechnik auf engstem Raum vereint.
Je nach Aufgabenstellung lassen sich an den BionicCobot unterschiedliche Greifer anschließen. Seine Bedienung erfolgt intuitiv über ein eigens entwickeltes grafisches User Interface: Mit einem Tablet kann der Anwender die durchzuführenden Aktionen ganz einfach teachen und parametrieren. Anschließend lassen sich die definierten Arbeitsschritte per Drag and Drop in einer Zeitleiste beliebig aneinander reihen. Dabei wird der komplette Bewegungsablauf virtuell abgebildet und gleichzeitig simuliert. Schnittstelle zwischen dem Tablet und dem Festo Motion Terminal ist die Open-Source-Plattform ROS (Robot Operating System), auf der die Bahnplanungen der Kinematik berechnet werden.
Bionic Learning Network
Seit mehr als zehn Jahren hat Festo das Bionic Learning Network ins Leben gerufen, welches eng mit den Innovationsprozessen im Unternehmen verzahnt ist. In Kooperation mit Studenten, namhaften Hochschulen, Instituten und Entwicklungsfirmen fördert Festo dabei Projekte, Versuchs- und Technologieträger. Ziel ist es mit Hilfe der Bionik, neue Technologien aufzuspüren und in die industrielle Automation umzusetzen.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.festo.com/bionik