08.11.2022
ID: 4297

Bundesminister Habeck und Ministerpräsident Kretschmann besuchen Festo

Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind zentrale Themen

Am 8. November 2022 besuchten der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Robert Habeck und der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann die das Produktionswerk von Festo in Ostfildern-Scharnhausen. Im Fokus des Besuchs standen die energieeffiziente und nachhaltige Produktion der Zukunft, Digitalisierung und Industrie 4.0 sowie die Forschung im Bereich Biologisierung und Kreislaufwirtschaft.

„An besonderen Standorten wie der Technologiefabrik sieht man, wie ungebrochen stark die Innovationskraft des Wirtschaftsstandortes Deutschland ist. Wir müssen auch künftig einen Fokus auf Forschung und Entwicklung legen, um unsere ambitionierten Energie- und Klimaziele einhalten zu können und um unsere Position als internationaler Technologieführer halten zu können“, sagte Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, anlässlich seines Besuchs im Produktionswerk von Festo. Der Vorstandsvorsitzende von Festo, Dr. h.c. Oliver Jung, und Produktionsvorstand Dr. Jaroslav Patka präsentierten den Gästen dort Beispiele für den Einsatz von Digitalisierung in der Produktion und veranschaulichten, mit welchen intelligenten Lösungen Festo sein Ziel der CO2-Neutralität für alle seine Produktions- und Logistikstandorte sowie die deutschen Vertriebsstandorte und die Unternehmenszentrale ab Anfang 2023 erreichen will.

Energieeffiziente und nachhaltige Produktion stehen im Fokus

Digitalisierung ist ein wichtiger Wegbereiter, um die industrielle Produktion klimaneutral umzugestalten. Verstärkt durch die Pandemie hat die Digitalisierung in den vergangenen beiden Jahren erheblich Fahrt aufgenommen und ermöglichte deutliche Fortschritte in Richtung einer sicheren, vernetzten und ökologisch nachhaltigen Produktion. Im Werk Scharnhausen wird dies unter anderem an vollautomatischen Zerspanungsanlagen umgesetzt, deren Druckluftverbrauch mittels Software überwacht wird. Bei einer Leckage warnt das System frühzeitig und die Instandhaltung kann das Problem beheben.

Generell setzt Festo in Scharnhausen auf ressourcenschonende Lösungen: Unter anderem wird die Eloxal-Anlage zu 80 Prozent mit eigener Restwärme beheizt, eine intelligente Kühl- und Schmiermittelanlage hat die Nutzungsdauer der Betriebsstoffe mehr als verdreifacht und der Messraum arbeitet komplett papierlos. 

„Festo leistet einen großen Beitrag zur Energie- und Klimawende und ist ein Vorreiter bei KI, Greentech und Nachhaltigkeit. Die Klima- und Energiewende wird uns vor allem auch mit nachhaltigen Greentech-Produkten und Dienstleistungen gelingen. So sichern wir unseren Wohlstand von morgen und stärken gleichzeitig die Unabhängigkeit von Rohstoffimporten“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Festo ist ein Weltmarktführer und Innovationstreiber par excellence. Ein Familienunternehmen, das Innnovationen mit langem Atem betreibt, fest in der Region verwurzelt und auf internationalen Märkten erfolgreich unterwegs ist.“

Mit intelligenten Produkten die Energieeffizienz beim Kunden steigern

Durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz werden auch die beim Kunden eingesetzten Produkte von Festo effizienter und ressourcenschonender. „Sensorik, Controller, Software und KI machen beispielsweise die Pneumatik intelligent“, sagt Oliver Jung. Dies kann etwa mit der digitalen Ventilinsel VTEM erfolgen, die im Werk Scharnhausen gefertigt wird. Sie steuert die Energiezuführung bedarfsgerecht und arbeitet mit energiesparenden Piezo-Ventilen, die zwanzigmal weniger Energie bei einer zwanzigmal längeren Lebensdauer verbrauchen. Das intelligente Wartungsgerät „E2M“ reduziert den Energieverbrauch, indem es konstant den Druckluftverbrauch überwacht und die Druckluft in produktionsfreien Zeiten automatisch absperrt.

Industrie 4.0 optimiert die Produktionsprozesse

In seiner Rolle als Innovationsführer hat Festo den Anspruch, die Fertigung mit Hilfe von Digitalisierung konsequent effizienter und sicherer zu machen, die Qualität zu verbessern und Produktionsausfälle, Ausschuss und Energiekosten zu minimieren. Festo arbeitet daher aktiv an der Gestaltung der digitalen Zukunft mit und ist Mitglied des Leitungsgremiums der Plattform Industrie 4.0. „Unser Ziel ist es unter anderem, Maschinendaten über standardisierte Schnittstellen zentral zu erfassen und auszuwerten, um die Erkenntnisse zur Optimierung der Produktionsprozesse zu nutzen und in unsere Produkte einfließen zu lassen. Daran arbeiten bei uns Forschung, Entwicklung und Produktion Hand in Hand“, so Oliver Jung.

PhotoBionicCell: Automatisierte Kultivierung von Biomasse

Ein weiteres Thema des Besuchs war das Forschungsprojekt PhotoBionicCell: ein Bioreaktor für die automatisierte Photosynthese von Algen, mit dem Festo einen möglichen Ansatz für die industrielle Biologisierung von morgen untersucht. Algen sind kleine Klimaretter: Bereits bei ihrer natürlichen Photosynthese im Freien sind sie äußerst effizient und binden zehnmal mehr Kohlendioxid (CO₂) als Landpflanzen. In Bioreaktoren mit entsprechender Sensorik, Regelungstechnik und Automatisierung kann die Effizienz der Algen auf das Hundertfache von Landpflanzen gesteigert werden. Daher steckt in ihnen erhebliches Potenzial für eine klimaneutrale Kreislaufwirtschaft.

 

Über das Werk Scharnhausen

Das 2015 eröffnete Werk Scharnhausen ist das Leitwerk von Festo für die Produktion von Ventilen, Ventilinseln und Elektronik und dient gleichzeitig als Referenzfabrik für Kunden. Das Werk verfügt über 66.000 Quadratmeter Gesamtfläche; insgesamt 1.400 Mitarbeitende arbeiten dort. 

Schlanke und energieeffiziente Prozesse sowie eine nachhaltige und umweltbewusste Produktion stehen im Werk in Ostfildern-Scharnhausen im Fokus. Das belegen verschiedene Auszeichnungen wie das Platin-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), welches das Werk im September 2015 erhalten hat, sowie der „Lean and Green Management Award“, mit dem das Werk Scharnhausen 2016 und erneut 2022 ausgezeichnet wurde.

Festo ist gleichzeitig Global Player und unabhängiges Familienunternehmen mit Sitz in Esslingen am Neckar. In der industriellen Automatisierungstechnik und technischen Bildung setzt Festo seit seinen Anfängen Maßstäbe und leistet damit einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung von Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft. Das Unternehmen liefert pneumatische und elektrische Automatisierungstechnik für 300.000 Kunden der Fabrik- und Prozessautomatisierung in über 35 Branchen. Wachsende Bedeutung erhalten Bereiche wie Digitalisierung, KI sowie LifeTech mit Medizintechnik- und Laborautomation. Produkte und Services sind in 176 Ländern der Erde erhältlich. Weltweit rund 20.800 Mitarbeitende in rund 60 Ländern mit über 250 Niederlassungen erwirtschafteten 2022 einen Umsatz von ca. 3,81 Mrd. €. Davon werden jährlich rund 7 % in Forschung und Entwicklung investiert. Im Lernunternehmen beträgt der Anteil der Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen 1,5 % vom Umsatz. Festo Didactic SE ist führender Anbieter in technischer Aus- und Weiterbildung und bietet seinen Kunden weltweit umfassende digitale und physische Lernlösungen im industriellen Umfeld an.

© Festo SE & Co. KG
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Besuch im Werk des Herstellers von Automatisierungstechnik Festo in Ostfildern-Scharnhausen (v.l.): Dr. h.c. Oliver Jung, Vorstandsvorsitzender von Festo, Dipl.-Kfm. Curt-Michael Stoll, stellv. Aufsichtsratsvorsitzender, die baden-württembergische...
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Der Vorsitzende des Vorstands, Dr. h.c. Oliver Jung, begrüßte die Gäste und präsentierte ihnen an einem dynamischen Exponat die Einsparpotenziale, die sich mit digitalisierter Pneumatik erreichen lassen.
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Auf dem Rundgang durch die Fabrik präsentierte Festo seine Produkte, die an diesem Standort gefertigt werden. Hier zeigt Werkleiter Sebastian Schill dem Bundeswirtschaftsminister eine Ventilinsel für die pneumatische Automatisierungstechnik.
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Festo präsentierte sein Forschungsprojekt „PhotoBionicCell“ – ein Bioreaktor zur Kultivierung von Biomasse. Bereits auf der Hannover Messe 2022 hatte sich Wirtschaftsminister Robert Habeck für dieses Projekt begeistert.

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