Ministerpräsident Kretschmann besucht Festo Stand beim Rundgang auf der Hannover Messe
Im Mittelpunkt des Besuchs des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann am 22. April 2024 bei Festo standen digitale Automatisierungslösungen und Künstliche Intelligenz für die Produktion. Zudem informierte er sich über die BionicHydrogenBattery, ein Konzept für die sichere, energieeffiziente Speicherung und den Transport von Wasserstoff mit Hilfe von Bakterien, und über Bildungslösungen im Bereich der Biologisierung.
Im Fokus des Rundgangs von Ministerpräsident Kretschmanns standen die digitale Automation und die Anwendung Künstlicher Intelligenz in der Produktion. So präsentierte Festo die Automatisierungslösung "Festo AX", die durch die Auswertung von Anlagendaten mit Methoden Künstlicher Intelligenz die Optimierung verschiedenster Prozesse in der Produktion ermöglicht. Die darin enthaltenen Industrial Apps nutzen standardisierte KI-Modelle, um zum Beispiel einzelne Komponenten im Produktionsprozess überwachen und optimieren zu können. So können Anwender die Produktivität steigern, Energiekosten senken, Qualitätsverluste vermeiden, administrative Shopfloor-Prozesse optimieren und – in Abstimmung mit Maschinenbauern – neue Geschäftsmodelle etablieren.
Beispielhaft zeigt Festo den Einsatz von Lösungen mit Künstlicher Intelligenz an der Herstellung von Fahrzeugbatterien. Hier wird der gesamte Prozess von der Materialbeschaffung über die Montage bis hin zur Wiederverwertung im Sinne einer Kreislaufwirtschaft abgebildet.
Eine weitere Station des Rundgangs war das vollautomatisierte biologische System "BionicHydrogenBattery", mit dem Festo einen völlig neuen Lösungsansatz für die Speicherung und den Transport von Wasserstoff zeigt. Dieser wird mit Hilfe von Bakterien risikoarm und energieeffizient in Ameisensäure umgewandelt – und das bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen um 65 °C und geringen Drücken von 1,5 bar. Die Säure lässt sich problemlos speichern und transportieren. Am Zielort kehren die gleichen Bakterien den Prozess um und zerlegen die Säure wieder zu CO2 und Wasserstoff.
Mit der BionicHydrogenBattery bildet Festo im kleinen Maßstab den biologischen Prozess ab, der mit Automatisierungstechnik nun beliebig skaliert werden könnte. So wäre es künftig viel einfacher möglich, Wasserstoff dann herzustellen und zu speichern, wenn genug nachhaltig erzeugte Energie vorhanden ist – beispielsweise im Sommer oder in sonnenreichen Ländern – und ihn zurückzugewinnen, wenn er für die Energieerzeugung benötigt wird.
Zuletzt informierte sich der Ministerpräsident über die Aus- und Weiterbildung im Bereich Biologisierung. Für den Betrieb eines Bioprozesses wird Wissen aus den Bereichen Elektrotechnik, Mechanik, Informatik und Biotechnologie benötigt. Ein neues Berufsbild entsteht: der Biomechatroniker. In einem modularen Lernkonzept wird dieses Wissen mittels kombinierter Hard- und Software vermittelt. Im Bereich der eigenen Berufsausbildung hat Festo gemeinsam mit der IHK Region Stuttgart die Zusatzqualifikation „Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung“ auf den Weg gebracht. Auch in der Hochschulbildung gibt es konkrete Pläne: Festo entwirft derzeit mit der Hochschule Reutlingen einen neuen Studiengang Biomechatronik, in dem biologische und technische Inhalte verknüpft werden.
Festo ist gleichzeitig Global Player und unabhängiges Familienunternehmen mit Sitz in Esslingen am Neckar. In der industriellen Automatisierungstechnik und technischen Bildung setzt Festo seit seinen Anfängen Maßstäbe und leistet damit einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung von Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft. Das Unternehmen liefert pneumatische und elektrische Automatisierungstechnik für 300.000 Kunden der Fabrik- und Prozessautomatisierung in über 35 Branchen. Wachsende Bedeutung erhalten Bereiche wie Digitalisierung, KI sowie LifeTech mit Medizintechnik- und Laborautomation. Produkte und Services sind in 176 Ländern der Erde erhältlich. Weltweit rund 20.600 Mitarbeitende in rund 60 Ländern mit über 250 Niederlassungen erwirtschafteten 2023 einen Umsatz von ca. 3,65 Mrd. €. Davon werden jährlich rund 7 % in Forschung und Entwicklung investiert. Im Lernunternehmen beträgt der Anteil der Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen 1,5 % vom Umsatz. Festo Didactic SE ist führender Anbieter in technischer Aus- und Weiterbildung und bietet seinen Kunden weltweit umfassende digitale und physische Lernlösungen im industriellen Umfeld an.