Über 100 Konfigurationen auf einer Anlage
Seit fast 100 Jahren nutzen Industrie, Handwerk und Bauwesen den SCHUKO-Stecker, den die Firma ABL im Jahre 1925 erfunden hat. Auf einer neuen Montageanlage – geliefert vom Sondermaschinenbauer AS Automation – kann ABL jetzt über 100 Konfigurationen von SCHUKO-Steckern und -Kupplungen schnell und flexibel fertigen. Dafür sorgen auch das hochflexible Multi-Carrier-System MCS® sowie zahlreiche andere elektrische und pneumatische Automatisierungsprodukte von Festo.
Dank ihrer zuverlässigen Materialien wie beispielsweise des Hochleistungs-Kunststoffs Elamid oder der 2K-Technologie sind Steckvorrichtungen von ABL die erste Wahl für Industrie, Handwerk und Bauwesen. Damit zeigen sich die Stecker und Kupplungen unvergleichlich robust: So bewiesen sie im Versuch, wie sie das Überrollen mit einem Vier-Tonner überstanden. Einen Namen als Pionier der Energiewende machte sich das Unternehmen aus Lauf bei Nürnberg, indem es ein Sortiment an Wallboxen und Ladesäulen für die Elektromobilität entwickelte.
Variantenreich und flexibel
„Um dieses Qualitätsniveau zu erreichen, benötigen wir entsprechend flexible Montageanlagen. Diese haben wir beim Sondermaschinenbauer AS Automation in Bamberg gefunden“, erklärt Dr. Loos, Chief Operations Officer bei ABL. Tatsächlich montiert die neue Anlage aus 21 unterschiedlichen Einzelteilen über einhundert unterschiedliche Varianten an SCHUKO-Steckverbindern. „Dabei ermöglicht der modulare Aufbau der autarken Rund- und Lineartaktanlagen von AS Automation die schnelle Integration unterschiedlicher Prozessschritte und -technologien sowie eine genaue Anpassung an die Bedürfnisse des Endkunden“, ergänzt Ingo Brendl, Geschäftsführender Gesellschafter bei dem Sondermaschinenbauer.
AS Automation war für den Connectivity-Spezialisten ABL genau der richtige Partner, da AS Automation in der Lage ist, vollautomatisierte Montage- und Verpackungsanlagen von der ersten Idee bis zur schlüsselfertigen Sondermaschine zu planen und zu erstellen. Die Montageanlagen von AS Automation sind für Kunden aller Branchen interessant, die komplexe, mehrteile Produkte schnell und prozesssicher montieren und bearbeiten wollen. Viel Expertise erwarb sich das Unternehmen beispielsweise mit Anlagen für die Kosmetikindustrie, die Elektrobranche, die Medizintechnik oder Pharmabranche.
Viele Einzelkomponenten zuzuführen
„Die Herausforderung bei der SCHUKO-Stecker-Montage besteht darin, die große Anzahl an Einzelkomponenten auf kleinem Raum zuzuführen und zu montieren. Von der Bestückung der Grundkörper über die Vormontage der Gehäuse bis hin zur Hochzeit der Komponenten werden alle Prozesse in einem kompakten Anlagendesign abgebildet“, führt Brendl weiter aus.
Dank des modularen Aufbaus kann die Anlage an unterschiedliche Montageabläufe und -technologien angepasst werden. „Durch das integrierte Multi-Carrier-System von Festo können wir die Werkstückträger bahngesteuert bewegen und unsere Möglichkeiten bei der Montage und der Werkstückbearbeitung auf ein neues Level heben“, freut sich Brendl. Das Multi-Carrier-System in der Ovalläufer-Konfiguration ermöglicht einen sehr kompakten Anlagenaufbau bei gleichzeitig hoher Dynamik und Präzision im Betrieb. Dabei werden die Werkstückträger im Bearbeitungsbereich taktzeitoptimiert bewegt und unterhalb über einen Riemen zurück gefördert.
Freie Positionierbarkeit der Werkstückträger
„Das MCS® bildet in Kombination mit den elektrischen Achsen von Festo ein kartesisches Raumportal, das uns große Freiheiten bei der Positionierung der Produktkomponenten zueinander bietet und uns somit neue Montage- und Bearbeitungsprozesse ermöglicht. Die freie, unabhängige Positionierbarkeit der Werkstückträger entlang der Linearstrecke gibt uns neue Möglichkeiten in der Gestaltung unserer Anlagen“, beschreibt Julius Albrecht, Projektleiter Sondermaschinenbau bei AS Automation die Vorzüge des Einsatzes des Multi-Carrier-Systems. Geschätzt werde auch, dass durch die Abbildung der Carrier als Siemens-Technologieobjekt die Ansteuerung hierbei genauso intuitiv und einfach, wie bei jeder anderen elektrischen Achse von Festo sei.
Dabei ist das MCS als Herzstück der Anlage nur ein Teil der in der Anlage eingesetzten Automatisierungslösungen von Festo: Es sind noch viele weitere elektrische und pneumatische Produkte aus dem breit gefächerten Baukasten für die Umsetzung der Montageprozesse im Einsatz. Vor allem die elektromechanischen Lösungen realisieren hochdynamische Montagevorgänge.
Neben dem MCS® bedient sich das Unternehmen aus dem reichhaltigen Baukasten elektrischer Achsen, Controller und Motoren von Festo. So arbeiten in der Anlage 34 Linienportale mit EGC- und EGSC-Achsen sowie weiteren Einzelachsen. Dabei kommt die neue Motorengeneration EMMT zusammen mit den neuen Servomotor-Controllern CMMT von Festo zum Einsatz, die sich einfach und intuitiv in die Siemens-Steuerung einbinden lassen.
Digitale Engineering Tools
Der Service von Festo startet aber schon weit vor der Erstellung der Anlage. „Digitale Engineering Tools unterstützen uns bei der schnellen Auswahl der richtigen Komponenten. Auch schätzen wir besonders den persönlichen Kontakt zu den Vertriebsingenieuren von Festo, von denen wir stets Unterstützung schon in frühen Phasen unserer Projekte bei der Auswahl und Auslegung geeigneter Komponenten erhielten“, erläutert Albrecht.
„Für uns ist Festo ein unverzichtbarer Partner in der Automatisierungstechnik, denn von der konsequenten Weiterentwicklung der pneumatischen Antriebe hin zu elektrischen Achsen bis zur Einführung neuartiger Transportsystem wie dem Multi-Carrier-System MCS® gibt uns Festo immer wieder neue Möglichkeiten, unsere Anlagen schneller, präziser und effizienter zu gestalten“, sagt Albrecht und freut sich auf die nächsten gemeinsamen Anlagenprojekte.
Festo ist gleichzeitig Global Player und unabhängiges Familienunternehmen mit Sitz in Esslingen am Neckar. In der industriellen Automatisierungstechnik und technischen Bildung setzt Festo seit seinen Anfängen Maßstäbe und leistet damit einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung von Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft. Das Unternehmen liefert pneumatische und elektrische Automatisierungstechnik für 300.000 Kunden der Fabrik- und Prozessautomatisierung in über 35 Branchen. Wachsende Bedeutung erhalten Bereiche wie Digitalisierung, KI sowie LifeTech mit Medizintechnik- und Laborautomation. Produkte und Services sind in 176 Ländern der Erde erhältlich. Weltweit rund 20.600 Mitarbeitende in rund 60 Ländern mit über 250 Niederlassungen erwirtschafteten 2023 einen Umsatz von ca. 3,65 Mrd. €. Davon werden jährlich rund 7 % in Forschung und Entwicklung investiert. Im Lernunternehmen beträgt der Anteil der Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen 1,5 % vom Umsatz. Festo Didactic SE ist führender Anbieter in technischer Aus- und Weiterbildung und bietet seinen Kunden weltweit umfassende digitale und physische Lernlösungen im industriellen Umfeld an.